Die Corona-Pandemie trifft nicht nur den Profisport,sondern auch die beinahe 19'000 Sportvereine der Schweiz hart. Zu diesen Vereinen gehört auch der 3.-Ligaclub FC Stäfa, einer der ältesten Fussballclubs der Schweiz. Ausgerechnet im 125-Jahr-Jubiläum ist der Betrieb bis auf weiteres stillgelegt.

Der Fussballclub Stäfa hat über 700 Mitglieder und bewegt mehr als 500 Kinder und Jugendliche. Davon ist auf dem Sportplatz Frohberg aktuell nichts zu spüren. Die Sportanlage ist bis Ende April gesperrt, die 38 Teams und die KickerSchool sind zur Untätigkeit verdammt. Es herrscht eine gespenstische Ruhe. Auch das Trainingslager in Italien mit 150 Teilnehmern ist inzwischen abgesagt. «Wir haben andere Destinationen geprüft, inklusive einer Heimvariante auf dem Frohberg», sagt Vize-Präsident Marco Keck. Die 450 Franken Teilnahmegebühr möchte der Club zurückzahlen. Allerdings gilt es noch viele Fragen zu klären.  

Die Corona-Pandemie stellt den FC Stäfa vor weitere finanzielle Probleme. Marco Keck, der auch mit einem 60%-Pensum Geschäftsführer des Fussballvereins ist, hat deshalb für die fünf festangestellten Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt. Die Antwort steht noch aus. Bereits abgesagt ist der traditionelle BigFoot Sponsoringanlass anfangs April. An diesem sportlichen Fest kam in den letzten Jahren jeweils bis ein Fünftel des Gesamtbudgets zusammen. Marco Keck, der auch Event-Verantwortlicher ist, hat zwei Lösungen bereit: «Plan B ist den Anlass 1:1 auf anfangs Juni zu verschieben, Plan C sieht vor, dass wir Sponsoringgelder generieren ohne einen eigentlichen Anlass.» In einem Schreiben an die Clubmitglieder heisst es: «Ohne diese Einnahmen könnten wir den laufenden Betrieb nicht aufrechterhalten und müssten in Zukunft – bei der Infrastruktur, dem Material, der Ausbildungsqualität, dem Kioskbetrieb uvm – kleinere Brötchen backen.» Soweit ist es noch nicht. Aber es sind weitere finanzielle Fragen offen. So ist im Moment unklar ob die Gemeinde Stäfa die Jugendförderungs-Beiträge kürzen wird.  Auf der Kippe steht auch das Schüler- und Dorfturnier im Juni. Immerhin ist das Bundesamt für Sport BASPO bei den Rahmenbedingungen der J+S-Kurse kulant. «Normalerweise können nur Kurse von mindestens 15 Wochen abgerechnet werden», erklärt Marco Keck. Vermutlich bezahle J+S die Vereine pro rata, das heisst für die effektiv stattgefundenen Aktivitäten,«aber es ist möglich, dass wir die Trainerentschädigungen kürzen müssen.»

Auch sportlich sucht der FC Stäfa in der aktuellen Corona-Krise nach Lösungen.  «Wir haben ein Projekt lanciert, damit die Mitglieder ihre technischen und fussballerischen Fähigkeiten wenigstens teilweise erhalten können.» Alle Stäfner Fussballer und Fussballerinnen haben ein mehrseitiges Programm mit über 40 Übungen zur Erhaltung ihrer Fitness erhalten. Ein Datum ist trotz Pandemie alternativlos:  Am 1. Oktober steigt auf dem Rössli-Parkplatz in einem Zirkuszelt das grosse 125-Jahr Jubiläumsfest des Fussballclub Stäfa.

27.März 2020

 

 

 

 

 

 

RElated Posts

Fabrics of contemporary colors and textures and suitable and appealing on old chairs.Modern lighting and ventilation enhance otherwise traditional rooms.