Kaum Training, keine (Qualifikations-) Wettkämpfe, praktisch keine Dopingkontrollen und das im Olympiajahr 2020! De facto haben aktuell tausende SpitzenathletInnen ein Berufsverbot.
Dabei wäre das Olympiajahr der sportliche, emotionale und meist auch finanzielle Höhepunkt einer Sportlerkarriere. Aber auch im Sport steht alles still. So suchte Olympiasiegerin Nicola Spirig per Facebook ein privates Schwimmbad für ihr Training. Auch wenn sie nicht wie gewohnt trainieren kann - die Triathletin unterstützt wie auch viele andere Spitzensportler die getroffenen Massnahmen. Zu ihnen gehört auch 400m-Hürden-Europameister Kariem Hussein. Der Leichtathlet und Arzt kann nicht nachvollziehen, dass sich immer noch Menschen nicht an die Regeln halten: «Um das zu verstehen muss man kein Arzt sein», schreibt er auf Twitter. Dressurreiterin Isabelle Werth fordert das IOC auf endlich zu reagieren und die Olympischen Spiele von Tokio zu verschieben. Die 6-fache Dressur-Olympiasiegerin fordert: «Sie (Anm.: die IOC-Funktionäre) sollten sich am Fussball und der Formel1 ein Beispiel nehmen und jetzt sagen: Olympia im Juli wird nichts.»
Und was tut das IOC? Warten und hoffen. Obwohl selbst OK-Vize Tashima mit dem Coronavirus infiziert ist. Am 21. März warteten ungeachtet der Ansteckungsgefahr am Bahnhof Sedai Zehntausende dicht gedrängt auf die Olympische Fackel. Von social distancing nicht die geringste Spur! Dem IOC entgleitet der Zeitplan immer mehr, denn erst 57% der erwarteten 11'000 AthletInnen konnten sich bis jetzt in Wettkämpfen qualifizieren. IOC-Präsident Thomas Bach zaudert und zögert. Einmal mehr ist er in einer Krise eine schwache Figur. Darum steht schon vor einer allfälligen Eröffnung der Olympischen Spiele am 24.Juli der Sport als Verlierer fest. Nicht weil alle Wettkämpfe gestoppt sind. Nein, weil unter den aktuellen Bedingungen gar keine fairen Spiele möglich sein werden!
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